Wie gut, dass es den Schornsteinfeger gibt..

Wie gut, dass es den Schornsteinfeger gibt..
mag sich so mancher Besucher gedacht haben, als er am 30.12.2022 in Düsseldorf durch die Schadow-Arkaden bummelte.

Pünktlich zum Jahreswechsel verteilten die stattlichen Frauen und Männer, traditionell in schwarzer Arbeitskleidung und natürlich mit Zylinder, kleine Glücksbringer, die Ihnen förmlich aus den Händen gerissen wurden.
Also scheint an dem Glauben, dass der Schornsteinfeger Glück bringt, doch etwas dran zu sein. Verständlich, denn die Zeiten sind wirklich nicht rosig, der Krieg in der Ukraine, die fortwährende Sorge um Corona, die Energiepreise so wie die stetig steigenden Kosten für Lebensmittel, lassen viele Menschen besorgt in die Zukunft blicken.

„Besonders schwer haben es auch die wohltätigen Vereine wie z.B. die Düsseldorfer „Altstadt Armenküche“, die mittlerweile schon seit über 30 Jahren Menschen versorgt, die „unten gelandet sind“ so das Zitat auf deren Webseite. Wir, die Schornsteinfegerinnung Düsseldorf, freuen uns, dass wir in diesem Jahr mit dieser Aktion einen finanziellen Beitrag leisten, um die Not für die bedürftigen Menschen in diesen harten Zeiten, etwas zu mildern“ berichtete unser
Vorstandsmitglied Ralf Drüge.

Die Energiegemeinschaft der Region Düsseldorf e.V. sagt “Danke” für dieses soziale Engagement der Kolleginnen und den Kollegen. 

Das „Helfen“ scheint eine besondere Genetik der Schornsteinfegerinnen und Schornsteinfeger zu sein.Schaut man einige hundert Jahre zurück, so wurde die Landschaft bzw. die Städte geprägt von einer dichten Bebauung mit durcheinander gewürfelten Hütten aus Lehm, Stroh und Holz. Brände mit verletzten und toten Menschen waren keine Seltenheit und gehörten oft zum Tagesgeschehen. Durch Funkenflug oder Überhitzung der vorhandenen Feuerstellen wurden Straßenzüge und teilweise ganze Stadtviertel durch wütende und verheerende Feuer vernichtet.

Glaubt man der Chronik, so kamen im 15 Jahrhundert die ersten „Schornsteinfeger“ wohl aus Italien. Länder wie Österreich und Deutschland, damals noch regiert von Fürsten und Herzogtümern, erkannten sehr schnell den Nutzen dieser lebensrettenden Experten. So vermutet man, wurde das Schornsteinfegerhandwerk geboren. Durch Ihre Arbeit und ihr Wissen rund um das Feuer reduzierten sich die Brände relativ schnell und viele ihrer Ratschläge wurden von den Menschen dankbar angenommen. So wurden u.a. die vorhandenen Holzschornsteine mit Lehm ausgekleidet oder durch einen gemauerten Kamin ersetzt.

Heute ist der Schornsteinfeger, mit seinen z. T. hoheitlichen Aufgaben, auch ein Klimaschützer und ein Umweltexperte, wenn es darum geht CO² einzusparen oder zu reduzieren. Wiederkehrende Messungen an Feuerstätten, eine Feuerstättenschau, um Brandgefahren zu erkennen oder für die energetische Beratung von Endkunden für ihr Gebäude.

“Viele unserer Kollegen haben zusätzlich zu Ihrem Beruf eine Ausbildung zum Energieberater und beraten häufig zum Thema Sanierung von Altbauten und aktuell zum Austausch bzw. zur Erneuerung von veralteten Wärmeerzeugern. 
Es herrscht z.Z. eine große Verunsicherung bei vielen Menschen, bleibe ich bei Gas, bleibe ich bei Öl oder nehme ich eine Wärmepumpe.

Wir geben Tipps und Ratschläge zum richtigen Heizen und verweisen in unserer täglichen Arbeit auf den SHK Fachhandwerker, der die jährlich wiederkehrende Wartung durchführt. Wenn der Endkunde es wünscht, erstellen wir auch Energieausweise, verfassen Bau- oder Sanierungskonzepte, beantragen Förderungen und erstellen Thermografie-Aufnahmen, um Wärmebrücken im Gebäude aufzuspüren” so Ralf Drüge.

Bei Ihrer oft Schwindel erregenden Arbeit hoch oben auf den Dächern, werden die Kolleginnen und Kollegen der schwarzen Zunft von ihrem Schutzpatron, dem Heiligen Florian bewacht. Florian oder Florianus, wie es im Römischen heißt, war ein ruhmreicher Tribun und ein Heerführer. Der Sage nach war er sehr fromm und gut und soll mit nur einem Kübel Wasser einen großen Brand verhindert haben, deshalb galt er nach dieser Tat als ein Feuerheiliger.

Wir wünschen allen Kolleginnen und Kollegen der »Schwarzen Zunft«, dass der Heilige Florian sie immer begleitet, vor allem wenn sie akrobatisch auf dem schmalen Dachfirst, die Stadt von oben betrachten und dabei die oft wunderbaren Ausblicke geniessen können.

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