Schule macht Handwerk
Erster Aktionstag in der Realschule Borbecker Straße am 24. Februar 2025
Auch wenn in Deutschland momentan die Anzahl der Ausbildungsverträge im Handwerk etwas steigen, so ist das kein Grund zum Jubel, denn insgesamt gibt es immer noch ca.321.600 Jugendliche, die noch auf der „Straße“ stehen und keinen Ausbildungsvertrag haben. Damit liegt die Jugendarbeitslosenquote, mit 5,2 %, erschreckend hoch, obwohl z. B. im Handwerk viele interessante Ausbildungsplätze angeboten werden.
Warum ist das so, die Gründe sind vielfältig …
Neben der schlechten Wirtschaftslage gilt als eine der Ursachen für die Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland u. a. das Bildungssystem, das Jugendliche nicht ausreichend auf das Arbeitsleben vorbereite. So ergaben z. B. die von der OECD initiierten PISA-Studien bei deutschen Jugendlichen ein geringeres Problemlösevermögen im Vergleich zu anderen Ländern. Bemängelt wird auch das duale Ausbildungssystem, das zahlreiche Kritiker als nicht mehr zeitgemäß ansehen und deshalb einen sofortigen Handlungsbedarf fordern. Oder sind es die Eltern, die Ihre Kinder nur ungenügend bei der zukünftigen Berufswahl unterstützen, so weiter einige Kritiker…
Damit stellt sich die Frage:
Schule zu Ende und was dann?
Die im Schuljahr 2024/25 neu eröffnete Düsseldorfer Realschule Borbecker Straße ist angetreten, um dem Fachkräftemangel aktiv entgegenzuwirken. Die Schulleitung entwickelte ein Konzept, die Schule zum Ort des Erlebens und praktischen Handelns zu machen. Als erste Clusterschule setzt sie auf eine berufliche Kooperation mit dem Handwerk und Betrieben in den Stadtteilen und das bereits ab der 5. Klasse.
Premiere war am 24. Februar. Zusammen mit verschiedenen Unternehmen wurde ein Aktionstag durchgeführt.
An diesem Tag hat die Innung Sanitär Heizung Klima (SHK) Düsseldorf offiziell einen Kooperationsvertrag mit der Ganztagsschule unterschrieben. Unser Oberbürgermeister Stephan Keller hat sich sofort bereit erklärt, die Schirmherrschaft für dieses wunderbare Projekt zu übernehmen. ” Mit großer Freude bin ich natürlich bei dieser Veranstaltung anwesend und freue mich über so eine Kooperation mit dem örtlichen Handwerk.” so seine Worte.
Jens in der Strodt, Vorstandsmitglied der SHK-Innung, war von dem Konzept der Schule begeistert und benötigte relativ wenig Zeit seine Vorstandskollegen zu überzeugen, die ohne Zögern zugestimmt haben, dass sich die SHK Innung an dieser Maßnahme beteiligt
Martin Mühlmann und Lehrlingswart Christian Klemm (Vorstandsmitglieder der SHK Innung) haben sich sofort bereit erklärt, den Aktionstag mit Ihrer Teilnahme zu begleiten. Die versierten Handwerker haben u. a. den Schülerinnen und Schülern der 5. Klasse gezeigt, wie sie das Logo ihrer Schule mit Schablonen auf einem Kupferblech aufbringen, dann mit einer Drahtschere ausschneiden und damit eine bleibende Erinnerung an diesen Tag schaffen.
Fazit: Pragmatischer geht es eigentlich nicht mehr, das Handwerkzu präsentieren.
„Wir sind überzeugt davon, dass unsere Aktionen Früchte tragen werden. Die Schülerinnen und Schülern erleben, wie produktiv das Handwerk sein kann“, sagte Jens in der Strodt, denn auch die Reaktionen der Kinder waren äußerst positiv und beflügeln alle so weiterzumachen”.
An insgesamt fünf Stationen haben Schreiner, Maler und Fliesenleger ihr Berufsbild vorgestellt und mit den Realschülern jeweils eine Schulstunde lang gearbeitet.Auch das Technische Hilfswerk THW und BASF waren vor Ort und haben über Ihr Berufsbild informiert.
Handwerksmeister Jens in der Strodt plant im März einen runden Tisch, um weitere Innungen für die halbjährlichen Aktionstage in der Realschule Borbecker Straße mit ins Boot zu holen: „Natürlich ist das ein Marathon, bis die ersten Azubis bei uns ankommen, aber mit den ersten Schülerpraktikanten rechnen wir schon in den nächsten zwei bis drei Jahren.“
Beim Festakt der Schule übergab die SHK-Innung einen Trinkwasserspender, damit die Schüler „auf den Geschmack“ kommen, denn schließlich ist das lebenserhaltende Trinkwasser, ein wesentlicher Teil im Berufsbild des Anlagenmechanikers SHK.